Hagen. (PM Eintracht) Es war die rundum gelungene Veranstaltung, die sich die Offiziellen des vorigen Handball-Drittligisten VfL Eintracht Hagen erhofft hatten. Rund 1400 Zuschauer... „Ihr wart einfach nur überragend“: Fans tragen VfL Eintracht Hagen bei der Rückkehr in die 2. Bundesliga

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Hagen. (PM Eintracht) Es war die rundum gelungene Veranstaltung, die sich die Offiziellen des vorigen Handball-Drittligisten VfL Eintracht Hagen erhofft hatten.

Rund 1400 Zuschauer fanden den Weg in die Enervie Arena, um den drei Spielen der Aufstiegsrelegation beizuwohnen, darunter knapp 300 Fans von Eichtracht Hildesheim, über 80 Anhänger des TSB Heilbronn-Horkheim und etwa 50 Schlachtenbummler der HSG Nord HU. Alle vier Teams hatten in der abgelaufenen Spielzeit bekanntlich den zweiten Platz in ihrer Staffel belegt und spielten nun in drei Partien die beiden freien Plätze sowie die Platzierungen dahinter aus. Dabei kam es zu einem Kuriosum: In beiden Fällen setzte sich die Eintracht durch – mit dem gleichen Ergebnis.

VfL Eintracht Hagen – HSG Nord HU 31:25 (17:12)

Analog zu den beiden vergangenen Partien zeigten die Grün-Gelben auch im Alles-oder-Nichts-Spiel gegen die Schleswig-Holsteiner eine überragende Defensiv-Leistung, die das Fundament für den nie gefährdeten Start-Ziel-Sieg bildete. Den ersten Treffer bekamen die Zuschauer allerdings erst nach beinahe zwei Minuten zu sehen, als ausgerechnet Dragan Tubic per Siebenmeter eiskalt vollstreckte. Warum ausgerechnet Tubic? Der Flügelflitzer erlitt vor einigen Wochen eine schwere Oberschenkelverletzung, die ihn beinahe die Teilnahme an der Relegation gekostet hätte. Mit einer tadellosen Leistung vorne wie hinten, garniert von zehn Treffern bei zwölf Würfen, stach der Serbe gemeinsam mit dem wie schon gegen den Longericher SC brillierenden Torhüter Tobias Mahncke aus einer geschlossen starken Mannschaft heraus.

Angetrieben von den heimischen Fans, die ab der ersten Sekunde ihre Farben nach vorne peitschten, setzten sich die Hagener schnell auf 3:1 ab (6.). Trotz vieler Möglichkeiten stotterte der Angriffsmotor aber noch etwas, was die Vorentscheidung bereits im ersten Abschnitt verhinderte. Mit der Hereinnahme von Simon Ciupinski fand Trainer Niels Pfannenschmidt die Initialzündung für seine Offensive, der neben seinen sechs Treffern (ohne Fehlversuch) und etlichen Assists auch dafür sorgte, dass Jannis Fauteck Energie für die Abwehrarbeit sammeln konnte, wo er wiederum ein ums andere Mal Akzente setzte.

Nach dem Pausentee folgte das letzte Aufbäumen der HSG, die noch einmal auf 19:16 (37.) herankam. In einer Auszeit Pfannenschmidt seine Mannen neu aus, die mit neuer Energie zur Sache gingen und nun nicht mehr zu bremsen waren. Bereits Mitte des zweiten Abschnitts begannen die ersten Jubelgesänge, die nach dem Schlusspfiff in eine rauschende Siegesfeier mündeten.

Meistgefeierter Mann des Tages war sicherlich Pfannenschmidt, dessen Spielsystem die Mannschaft förmlich aufsaugte und so ihren Weg zurück in die 2. Bundesliga fand. Der Ostwestfale gab das Kompliment aber umgehend an die Fans zurück: „Ihr wart einfach nur überragend, habt uns 60 Minuten getragen. Das ist zu einem großen Anteil auch euer Sieg“, unterstrich der Trainer nach dem Schlusspfiff auf dem Parkett und kassierte dafür tosenden Applaus.

VfL: Mahncke, Minzlaff; Tubic (10/4), Schneider, Fauteck (3), Rink, Weißbach, Renninger, Reinarz (3), Kraus, Gaubatz (1), Ciupinski (5), Prokopec, von Boenigk (9).

HSG: Peveling, Le Peillet; Versakovs, Kibat (4), Hedehus (1), Eschweiler, Lauenroth (3), Völzke (3), Schulze (2), Thöneböhn (1), Lohrbach (5), Philippi (1), Pries (1), Laursen (4).

Eintracht Hildesheim – TSB Heilbronn-Horkheim 31:25 (14:11)

Bevor die gastgebende Eintracht an der Reihe war standen sich die Eintracht aus Hildesheim (Ost-Staffel) und der Süd-Vertreter TSB Heilbronn-Horkheim gegenüber. Es entwickelte sich schnell eine rassige Begegnung, in der sich bis zum 6:6 (11.) keine Mannschaft absetzte. Während der TSB zu Beginn zwischen den Pfosten deutliche Vorteile hatte, und so im Spiel blieb, agierte Jakub Lefan zunächst relativ unglücklich, lenkte mehrere Würfe gar selbst ins Tor. Doch während die Zahl der Paraden bei den Horkheimern mit zunehmender Spieldauer abnahm, steigerte sich Lefan beinahe im Minutentakt und mauserte sich letztlich gemeinsam mit Nikolaos Tzoufras zum Matchwinner.

Der bullige Kreisläufer der Eintracht war im ersten Abschnitt gefühlt an jedem Treffer beteiligt, erzielte in den 60 Minuten nicht nur elf Treffer bei nur einem Fehlversuch, sondern holte auch alle vier Siebenmeter für Hildesheim heraus. Er war mit seiner Spielweise – auch in der Defensive setzte er einige Akzente – der entscheidende Faktor für die Drei-Tore-Führung, die sich seine Farben bis zum Pausentee erspielten. Auf Seiten von Horkheim wirkte es oft so, als seien die Gewaltwürfe von Sebastian Heymann das einzige Mittel, um im Spiel zu bleiben. Im zweiten Abschnitt schwanden dem Hünen allerdings zusehends die Kräfte, seine Kollegen bissen sich immer wieder an der massierten Hintermannschaft Hildesheims – oder an Lefan – die Zähne aus. Auch die taktische Maßnahme, mit dem siebten Feldspieler zu agieren, brachte den TSB nicht näher heran. So durfte auch die Eintracht aus Hildesheim die Bundesliga-Rückkehr feiern.

Eintracht: Krka, Kinzel, Lefan (1); Schieb, Simon (3), Berthold, John (5), Lungela (3), Stryc (1), Tzoufras (11), von Hermanni (4), Papadopolous (1), Passias, Kucharik (2).

TSB: Welz, Mathes; Lenz (7/4), Griesbach, Schmid (3), Grosser (1), Heymann (9), Laurenz, Zerweck (2), Fähnle, Blodig (3), Bohnenstengel.

TSB Heilbronn-Horkheim – HSG Nord HU 38:39 (19:21)

Im abschließenden Spiel um Platz drei – die Austragung war notwendig, um die Reihenfolge etwaiger Nachrücker zu bestimmen – gab es dann noch ein echtes Schützenfest, das die HSG mit 39:38 für sich entschied, obwohl mit Nico Kibat der wohl prominenteste Akteur der Nordlichter als Offizieller lediglich von der Bank aus Kommandos gab.

TSB: Welz, Mathes; Lenz (5), Griesbach, Schmid (3), Grosser (4), Heymann (10), Laurenz (1), Zerweck (4), Fähnle (1), Blodig (4), Bohnenstengel (6/5).

HSG: Peveling, Le Peillet; Versakovs (10/1), Stefan (1), Wenzlaff, Eschweiler (3), Völzke, Thöneböhn (2), Möller, Lohrbach, Philippi (12), Dehling (1), Pries (2), Laursen (4).

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